Historischer Wanderweg „  Alte Heerstraße – Weilburger Landstraße“ in Laubuseschbach eröffnet /  Erster Kreisbeigeordneter Helmut Jung (SPD) gratuliert zum Projekt - Heimatkunde 

Auf dem Festplatz „Alteberg“ in Laubuseschbach wurde zum Tag des offenen Denkmals, am 12.09.2010,  der Themen-Wanderweg   Alte Heerstraße – Weilburger Landstraße zünftig eröffnet und seiner Bestimmung übergeben. 
Im Rahmen der Eröffnungsfeier stellten die Vertreter der beteiligten acht Ortschaften, die lokalen Themen-Infoschilder zu Geschichte und Kultur vor und erläuterten die Sehenswürdigkeiten am Lehr- und Wanderweg. 
Das Projekt wird von Vereinen und Arbeitsgruppen der Ortschaften Villmar, Weyer, Münster, Langhecke, Wolfenhausen, Blessenbach, Elkerhausen und Laubuseschbach in Zusammenarbeit mit den Gemeinden, Forstverwaltung, Kreis- und Landesbehörden und dem Naturpark Hochtaunus umgesetzt.
Die Denkmal-Initiative „Alte Heerstraße“ bemüht sich darum, das Projekt auch in den kommenden Jahren kontinuierlich auszubauen, um damit einen entscheidenden Beitrag zur Förderung der Naherholung und Verbesserung Landschaftsentwicklung zu leisten, so ihr Sprecher Urs Datum (Bild rechts). 
"Anstoß zum Themen-Wanderweg Alte Heerstrasse gab die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit ihrer Entscheidung zum Motto: Kultur in Bewegung – Reisen, Handel und Verkehr. Die Kombination historische Verkehrswege und zeitgemäße Denkmal-Pflege lieferte den logischen Bezug auf die „Altstrassen“ in unserer Region. Nur wenige dieser alten Verkehrswege haben die vergangenen Jahrhunderte so gut erhalten überdauert, wie die Hohe Strasse südlich der Lahn, von Limburg nach Weilburg über den keltischen Duneberg, entlang dem Forstgebiet Lange Hecke", so Datum.  Diesen „Schatz“ einer historischen Straße wolle man aus der Vergessenheit heraufholen und für die Zukunft wieder aufpolieren. 
Linda Bausch (Bild), Ortsvorsteherin von Laubuseschbach und Vorsitzende des Kulturvereins Laubuseschbach begrüßte die Gäste in der Festhalle Alteberg und betrachtete die harmonische Zusammenarbeit der acht Paten-Gemeinden und das sonnige Wetter zur Eröffnung als gutes Ohmen für die Zukunft des gemeinsamen Heimatkunde-Projektes. Für passende Getränke zur „Taufe“ der „Heerstrasse sorgte die bekannte Apfelgetränke-Kelterei Heil aus Laubuseschbach. Ein Info-Schild über die Streuobst-Kultur und ihre Bedeutung für Natur und Landschaft fügte sich harmonisch in die Präsentation des Themen-Lehrpfads ein. Der Vorsitzende des Chor- und Musikvereins Frohsinn Eintracht Laubuseschbach, Christian Harms ermöglichte die Nutzung der Festhalle auf dem Alteberg und stellte frisch gebackene Brezel zur Stärkung der Wanderer bereit.
Dass an der historischen Heer-Strasse noch manche verborgene Kulturschätze schlummern, erfuhren die Gäste von Volker Bayer aus Weyer. Er erläuterte die aktuellen archäologischen Ausgrabungen aus der Römerzeit in der Gemarkung von Weyer. 
Ausgangsort des Heimatkunde-Lehrpfads ist der Galgenberg in Villmar. Hierzu hat Bernd Dresen für den Verschönerungsverein- und den Naturschutz-Verein eine beispielhafte Übersicht des Verlaufs der Altstrasse in der Gemarkung und die Sehenswürdigkeit des Bodendenkmals erarbeitet. Es werden Hinweise zu den Grenzsteinen, Landgräben, Hügelgräbern und die berüchtigte Blutgerichtstätte geboten. Die Wanderfreunde König Konrad und Familie Arno Brahm haben tatkräftig mitgeholfen den gemeinsamen Infostand von Weyer und Villmar am Denkmaltag erfolgreich zu betreiben.
Erster Kreisbeigeordneter Helmut Jung (SPD), Ehrengast der Eröffnungsveranstaltung, gratulierte den Organisatoren für ihr gelungenes Projekt (Bild) und schlug in seinen Grußworten einen großen Bogen von den Römern bis in unsere heutige Zeit. Auf den Strassen habe sich Wissen, Fortschritt und Aufklärung bis in den letzten Winkel des Landes verbreitet. Strassen haben Verbindungen und Beziehungen zwischen den Menschen geschaffen und sind die bodenständigen Denkmale des Volkes und einer lebendigen Demokratie. 
Wolfgang Gilberg, in der Bergmannskluft seines Onkels Moritz Bokler, informierte umfassend über die Geschichte des Langhecker Bergbaus und die berühmten Schiefergruben. Er wurde bei der Gestaltung der Information u. a. unterstützt von Robert Hippert, Stephanie Laubach und Günter Autenrieth.
Der Beitrag aus Blessenbach setzte u.a. auch einen Schwerpunkt über den Besuch von J.W. Goethe, der im Jahre 1815 als Studienreisender den Bergbau und Erfolg versprechende Erzvorkommen in der Region inspizierte. Karlheinz Knörr und Georg Ehm aus Blessenbach hatten dazu interessante Details vorbereitet.
Über den Verlauf der Altstrassen im historischen Grenzgebiet zwischen Wied-Runkel und Nassau-Weilburg, über die Grenzwarte „Weiser Turm“ und die Sehenswürdigkeiten von Elkerhausen hatte Bernd Volz eine interessante Dokumentation am historischen Wegekreuz „Eiserne Hand“ vorbereitet. 
Dr. Harald Holzhäuser präsentierte ein Informationsschild, das von Joachim Falkenbach über den historischen Landmarkt von Wolfenhausen und das Schicksal des bekannten Räuberhauptmanns Schinderhannes entwickelt wurde. 
Die Heimatfreunde aus Münster informieren über die Alte Postverbindung der Landgrafen von Hessen und den Posthalterhof in Münster. Die vorgestellten Info-Schilder werden in Witterungsbeständiger Form am neuen Wanderweg künftig installiert. Die Auszeichnung der Wegstrecke mit dem AHS-Logo wird Zug um Zug ergänzt.
Rund 50 interessierte Wanderer nahmen auf dem Galgenberg sogleich spontan das neue Informationsangebot an. Für Getränke, Kaffee und Kuchen hatten dort gemeinsam die Heimat- und Naturfreunde aus Weyer und die Wanderfreunde König- Konrad aus Villmar gesorgt, und ein passendes Zelt aufgestellt.
Vorschläge zum weiteren Ausbau des Themenwegs und zur Ergänzung des Schilderangebotes werden gerne entgegengenommen.